Eine Umfrage in einem Grazer Gymnasium zeigte, dass sich die Jugend der Gefahr, die von HIV ausgeht, nicht bewusst ist. Im Gegensatz zum Corona Virus, über welches nahezu jeder informiert ist. Trotz des Lockdowns 2020 infizierten sich weltweit rund 1,5 Millionen Menschen neu mit HIV.
„Die meisten glauben, mich trifft es eh nicht,“ so die Ansicht einer Biologielehrerin an einer Grazer AHS. An österreichischen Schulen herrschen immer noch große Aufklärungsdefizite. Etwa kennen bislang nur wenige die Übertragungswege oder die Möglichkeiten, die es zur Senkung des Infektionsrisikos gibt. Das Hi-Virus ist in der Regel schwerer zu übertragen als etwa das Corona Virus. Übertragen wird es, wenn Sperma, Scheidenflüssigkeit, Menstruationsblut oder die Flüssigkeit der Darmschleimhaut auf Schleimhäute oder Wunden anderer Personen gelangt.
Es gibt leider noch keine Impfung zur Senkung des Infektionsrisikos, wie beim Coronavirus, aber es gibt Medikamente und Therapien, welche die Ausbreitung des HI-Virus im Körper verhindern. Vorbeugen kann man eine HIV-Infektion beispielsweise durch das altbewährte Kondom oder die weniger bekannte Präexpositionsprophylaxe, bei täglicher Einnahme bietet sie rund 95% Schutz. Man kann PrEP auch gezielt 24 bis 3 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr einnehmen. Eine andere Möglichkeit zum Schutz nach einem Risikokontakt, ist die sogenannte Postexpositionsprophylaxe. Man nimmt sie das erste Mal innerhalb von 72 Stunden nach der möglichen Infektion ein und sollte 4 Wochen lang, täglich eine Tablette nehmen.
Warum steigt die Ansteckungsrate trotz Lockdowns weiter? Diese Frage beantwortete uns eine Lehrerin folgendermaßen: „Die meisten glauben, mich trifft es eh nicht.“ Ein folgenschwerer Irrglaube, denn jeder kann sich mit HIV infizieren. Als das HI-Virus publik wurde, dachte man, dass nur Homosexuelle sich mit dem Virus infizieren können. Bis Sommer 1982 bezeichnete man es sogar als schwulenbezogene Immunschwäche. Wie später klar wurde kann jeder, sich überall mit diesem Virus infizieren. Bis heute bemerkt man die Auswirkungen jener Zeit, beispielsweise dürfen Homosexuelle, welche in den letzten 12 Monaten gleichgeschlechtlichen Sex hatten, nicht Blut spenden.
Seit der Aidsepidemie (1980) starben 36,3 Millionen Menschen an den Folgen von HIV. Was viele trotz doppelter Wiederholung im Unterricht meist nicht wissen, Aids ist nicht gleich HIV. Aids ist die Folgeinfektion, die durch die unbehandelte HIV-Infektion ausgelöst wird. Die Wissenschaft entwickelt immer bessere Behandlungsmethoden, um zu verhindern, dass Aids ausbricht. Therapien wie etwa antiretrovirale Therapie sind inzwischen Standard. Bei der ART wird durch die Kombination verschiedener Wirkstoffe die Vermehrung der Viren verhindert. Die Tabletten werden mindestens ein halbes Jahr lang regelmäßig eingenommen, so ist die Person nicht mehr ansteckend.
Als Ziel für die Zukunft gilt, HIV heilen zu können. Wissenschaftler forschen an Impfstoffen gegen HIV. Es gibt vielversprechende Entwürfe von der Uniklinik Köln oder etwa von der Uni Oxford. Aids und HIV gelten oft noch als Tabuthemen, viele Aids-Kranke werden ausgeschlossen oder diskriminiert. Um darauf aufmerksam zu machen wurde der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember ins Leben gerufen.
Unser Appell an junge Leute lautet: Geht sorgsam mit eurer Gesundheit um!
Weitere Informationen über das Thema findet ihr auf der Seite
www.welt-aids-tag.de oder unter https://gesund.bund.de/hiv-aids
Natalie Aigner
Großartiger Artikel! Sehr informativ und leicht erklärt geschrieben. Großes Lob an die Autorinnen.
Unglaublich interessanter Artikel über ein wichtiges Thema! Es ist essenziell, dass mehr darüber gesprochen wird und das Thema vor allem auch unter Jugendlichen enttabuisiert und aufgeklärt wird.
Dieser Artikel ist sehr informativ und gibt einem gute Ratschläge. Man sollte dieses Thema in den Schulen besser behandeln und die Schüler darüber aufklären. Ich finde es gut, dass du hier mit Zahlen gearbeitet hast, um die Ausmaße von HIV besser darzustellen.