Mobbing in der Schule: Mischen wir uns ein!
Das Wort Mobbing ist unserer Gesellschaft nicht unbekannt, denn nicht selten klagen Menschen darüber in der Arbeit bzw. in der Schule von anderen schlecht behandelt zu werden. Das erzeugt ein stilles Leiden. Unser Fokus liegt hier bei den Jugendlichen. Wie läuft Mobbing an Schulen meist ab und welche Rolle nimmt die Gruppe der Dulder*innen und Wegschauer*innen ein? In diesem Bericht werden die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Einen Blick auf den/die Täter*innen: Ein Grund Mitschüler*innen zu mobben können Selbstwertprobleme sein. Meist kommt es zu einer Erniedrigung des Opfers, um selbst besser dazustehen. Manche haben auch einen Neidkomplex. Hier geht es um das Tragen von Markenkleidern oder um andere Statussymbole, auch Wohlstand oder gute Noten können eine Rolle spielen. Eine systematische Methode ist oft die Verwendung abwertender Ausdrücke, die gern die Kultur oder Religion der Betroffenen thematisieren und verunglimpfen. Sie erpressen ihre Opfer, indem sie eine Schwachstelle suchen und setzen dadurch diese physisch und psychisch unter Druck.
Das systematische Ausgrenzen und nicht Beachten im Klassenraum gehört zu einer subtilen Methode des Mobbings- in der Arbeitswelt nennt man dies Straining.
Der schwebende Konflikt wird wohl von der Klasse bemerkt, aber diese mischt sich nicht ein oder hält sich heraus, um nicht selbst zum Opfer zu werden. Die Gruppe der Dulder*innen oder auch Weg-Schauer*innen genannt- sind häufig der Klassenkamerad*innen.
Diese Rolle scheint anfangs sehr harmlos, doch wenn sich die Mitschüler*innen aktiv dazu entscheiden nicht einzugreifen, unterstützen sie indirekt den Mobbenden. Durch den Mangel an Zivilcourage bestärken sie die Täter*innen. Indem sie dieses Verhalten nicht kommentieren, sich nicht einmischen oder etwas zur Verteidigung des Opfers sagen, vermitteln sie den Täter*innen das Gefühl von Macht. Das Opfer bleibt in seiner isolierten Rolle. Deswegen sollte die Klasse, wenn sie mitbekommt, dass jemand gemobbt wird, aktiv eingreifen, sich zu Wort melden und jedenfalls Hilfe beim Schulpersonal suchen.
Der Gemobbte leidet enorm unter dem Druck der Täter*in. Viele Betroffene fühlen sich hilflos und sind verzweifelt. Eine Folge davon ist, dass das Opfer Angst verspürt und nach einer Zeit sich suizidale Gedanken aufbauen könnten. Oft werden Aussagen getätigt, wie „Ich fürchtete mich vor dem Tag beim Aufstehen. Ich fürchtete mich vor dem nächsten Tag schon am späten Abend. Ich wünschte mir immer wieder, nicht mehr zu leben. Nicht mehr leben zu müssen. Wünschte sehnlich, dass mein Leben nicht existierte: diese Hölle von »Leben«.“
Wir alle können etwas tun, damit Mobbing gestoppt wird. Unseren Blick auf Menschen richten, die Hilfe brauchen, wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Durch Mobbing verspürt das Opfer Angst und versäumt aufgrund physischer und psychischer Schmerzen viel Positives im Leben und leidet still vor sich hin. Mobbingopfer brauchen unsere Unterstützung, denn Mobbing ist ein seelisches Verbrechen auf Raten. Man bedenke auch, jeder von uns kann zum Mobbingopfer werden.
Quelle: https://bildung-stmk.gv/at